Gesundes, glänzendes Haar ist nicht nur ein Blickfang. Es ist auch ein Zeichen für die allgemeine Gesundheit. Nun haben viele Frauen ab 40 das Problem, dass ihr Haar an Elastizität verliert und zu Trockenheit neigt. Kurz: Es wird stumpf und spröde. Chemische Pflegeprodukte werden zwar für einen – im wahrsten Wortsinn – schönen Schein sorgen. Doch auf die Dauer schaffen sie nur für weitere Komplikationen. Naturmittel hingegen versorgen das Haar mit den nötigen Nährstoffen, stärken die Struktur und fördern ein gesundes Wachstum. In diesem Artikel stellen wir die fünf besten Haarpfleger der Natur vor, erklären ihre Wirkstoffe und wie sie am effektivsten angewendet werden:
Kokosöl: Feuchtigkeitsbombe für strapazierte Haare
Kokosöl ist ein Multitalent für die Haarpflege. Seine Besonderheit liegt im hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, insbesondere Laurin. Diese Säure dringt bis tief in die Haarstruktur ein. Das Ergebnis: Das Haar wird mit intensiver Feuchtigkeit versorgt; somit wird es geschmeidiger, glänzender und widerstandsfähiger. Kokosöl eignet sich besonders für Frauen (und natürlich Männer), die an trockener oder empfindlicher Kopfhaut leiden. Dermatologen bezeichnen es als Hypoallergen – die Wahrscheinlichkeit für allergische Reaktionen geht also gegen Null. Daher wird Kokosöl bei der Anwendung nicht nur in die Haare einmassiert – sondern auch in die Kopfhaut. Apropos Anwendung… die ist denkbar einfach: Vor der Haarwäsche wird eine kleine Menge des Öls in den Händen erwärmt und dann gleichmäßig aufgetragen. Experten raten, das Öl mindestens 30 Minuten (oder sogar über Nacht) einwirken zu lassen. Anschließend muss es gründlich ausgespült und das Haar wie gewohnt gewaschen werden. Das verspricht die maximale Wirkung.
Aloe Vera – für Boost und Reparatur
Aloe Vera gilt nicht ohne Grund als die Apotheke des Pflanzenreichs. Das kaktusartige Gewächs ist reich an Enzymen, Aminosäuren und Vitaminen. Aloe dringt bis tief in die Haarstruktur ein und versorgt sie mit notwendiger Feuchtigkeit. Die zuvor erwähnten Enzyme stimulieren auch das Wachstum: Die Poren auf der Kopfhaut öffnen sich und schaffen eine gesunde Umgebung für die Follikel. Zudem sorgen sie für die Regeneration des Keratins, der Hornsubstanz unserer Haare. So bekommt Spliss bald keine Chance mehr. Aloe Vera kann als Gel direkt aus der Pflanze gewonnen oder als hochwertiges Produkt in Reformhäusern gekauft werden. Die Anwendung ist kinderleicht: Einfach das Gel gleichmäßig auf das nasse Haar auftragen und sorgsam einmassieren. Nach 20 bis 30 Minuten ausspühlen. PS. Die Gel-Massage bis auf die Kopfhaut hat einen weiteren Vorteil: Sie fördert die Durchblutung der Kopfhaut und löst so weitere Heilprozesse aus.
Arganöl: Flüssiges Gold für geschmeidiges Haar
Arganöl stammt aus dem Südwesten Marokkos und wird dort auch als „flüssiges Gold” bezeichnet. Das Öl wird aus den Kernen der Früchte des Argan-Baums gewonnen – und ist reich an Vitamin E. Dieses bekannte, sehr starke Antioxidans trägt dazu bei, dass die Zellen vor schädlichen freien Radikalen geschützt werden. Ein Fakt der besonders wichtig ist, wenn die Frisur einer täglichen Umweltbelastung ausgesetzt ist (wie eigentlich bei uns allen). Arganöl gilt überdies als ausgezeichnete Quelle für feuchtigkeitsspendende Lipide; so erscheint das Haar geschmeidig, bekommt einen großen Feuchtigkeitsboost. Experten nutzen es zumeist bei trockenem, extrem sprödem Haar. Vor allem, weil es auch eine Leave-In-Pflege ist: Eine kleine Menge, verteilt auf dem feuchten Haar, reicht bereits als Intensivkur aus. Sie muss nicht ausgespült werden.
Brennnessel: Die Vital-Kraft der Natur
Sich in die Brennnesseln setzen… das möchte niemand. Dabei ist Urtica urens, wie das Kraut auf lateinisch heißt, eine wirkungsvolle Heil- und Nutzpflanze; sie ist reich an Eisen, Magnesium, Vitamin C, Kieselsäure und Gerbstoffen. Ob als Tee, Tinktur oder Ölauszug, die Inhaltsstoffe der Brennnessel regen die Durchblutung der Kopfhaut an, was wiederum einen verbesserten Haarwuchs zur Folge hat. Zudem kommt die Dermis wieder ins Gleichgewicht, Schuppen und Juckreiz verschwinden. Aber auch optisch ist die Brennnessel ein Alleskönner: Sie sorgt für einen geschmeidigen Glanz und führt nebenbei zur Stärkung der Haarstruktur. Die Anwendung: Nach der regulären Haarwäsche einen Tee (auf angenehme Temperatur achten) oder die Tinktur aus dem Reformhaus in der Kopfhaut einmassieren und nach einigen Minuten ausspülen.
Ei: Das natürliche Elixier für glänzendes Haar
In der Comedy ist ein Ei auf dem Kopf leicht infantil… in der Haarpflege aber sollte man die Wirkung keinesfalls missachten. Eier sind reich an Proteinen, u.a. an Keratin, was wiederum ein Hauptbestandteil der Haare ist. Sie enthalten aber auch Vitamine A, D und E sowie B-Vitamine, die die für die Haargesundheit essentiell sind; dazu kommen noch Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium und Zink. Wer sich nun fragt, ob die Eierschale einfach aufschlagen und der Inhalt auf den Kopf gegossen werden muss… hat nur bedingt Recht. Hier die wichtigsten Tipps:
- Ei-Maske: Trennen Sie das Eiweiß vom -gelb und schlagen Sie es leicht auf. Tragen sie das Eiweiß auf das feuchte Haar auf, konzentrieren sie sich dabei auf die Haarlängen und -spitzen. Lassen sie die „Maske” für etwa 20 bis 30 Minuten einwirken. Gründlich mit kaltem oder lauwarmem Wasser ausspülen und das Haar wie gewohnt waschen.
- Ei-Shampoo: Mischen sie ein Ei mit einer kleinen Menge ihres üblichen Shampoos. Massieren sie die Mischung ins nasse Haar; 5 bis 10 Minuten einwirken lassen und gründlich ausspülen.
- Ei-Haarmaske mit Öl: Rühren sie ein Ei mit einem Esslöffel Olivenöl, Kokosöl oder Arganölan. Tragen sie die Mischung aufs feuchte Haar auf und lassen sie sie für etwa 30 bis 60 Minuten einwirken. Gründlich mit kaltem oder lauwarmem Wasser ausspülen und das Haar wie gewohnt waschen.
Zum Schluss ein wichtiger Hinweis: Verwenden sie kein warmes Wasser bei der abschließenden Spülung. Sonst kann es passieren, dass das Ei im Haar gerinnt und schwer auszuspülen ist.