Eigentlich wollte ich diesen Text mit einer kleinen Anekdote beginnen. Über einen Kellner und die Frage, wie man(n) sein bestes Stück nennt – oder benannt haben will. Dann aber stolperte ich über eine aktuelle Studie. Und nun schreibe ich mit einem gewissen Frohlocken: Männer aller Länder, euer Glied wird immer länger. Das ist doch mal ein schöner Einstieg – der auch uns Frauen interessieren könnte.
24 % länger in nur 30 Jahren
Qualität vor Quantität – dieser Grundsatz muss auch in diesem Bericht gelten. Aber wenn der durchschnittliche Mann in den vergangenen 30 Jahren um 24% Länge zugelegt hat, dann ist das natürlich eine wichtige Nachricht. Für alle, die es in Zentimetern wissen wollen: von 12,3 auf 15,2 – voll erregt, versteht sich. Herausgefunden haben das übrigens zwei Wissenschaftler der Universitäten Mailand und Stanford bei der Auswertung der Messergebnisse (!! nicht Schätzungen) von 55.761 Männern. Sie mussten dafür auch nicht selbst das Maßband anlegen – sie haben die Ergebnisse von 75 Studien aus aller Welt verglichen. Daher ist nun unklar, wie es zu dieser überproportionalen Zunahme kam.
Penis vs Schwanz vs Liebesrüssel
Nun aber wieder zurück zum Kellner und meiner Frage: Ich saß also in einem Café in Berlin Mitte, blätterte durch Studien, schaute Bilder, machte Notizen. Das blieb der männlichen Bedienung nicht unbemerkt, löste bei ihm spitzbübisches Interesse aus. So kamen wir ins Gespräch und schlussendlich zu meiner Frage, wie er seinen „Liebesrüssel” (ganz, ganz schlimm, aber den Begriff hatte ich gerade gelesen) nennen würde. Ich äußerte zudem meine Abneigung gegen das Wort „Penis”. „Schwanz – das sagt auch meine Freundin.” Ein bisschen Stolz schwang in seiner Antwort mit. Na klar, natürlich würde er außerhalb der Durchschnitts-Range liegen. Ich musste schmunzeln. Männer…!
3 Sekunden, elf Mal am Tag
Und anschließend denken: … Frauen. Wie wenig die meisten von uns doch über den „Zauberstab” (aaagrggh…) ihres Mannes, Freundes, Geliebten wissen. Das ist schon erschreckend. Laut einer Studie (die ich exklusiv in meinem weiblichen Umfeld durchgeführt habe), ist den meisten unbekannt, dass es nur 3(!) Sekunden dauert, bis der gelobte Schwellkörper seine Maximalgröße erreicht hat. Doch das passiert immerhin elf Mal am Tag (davon 5 Mal im Schlaf). Unbekannt war auch die Tatsache, dass ein Penisbruch keine Fraktur ist. Das sogenannte „Einreißen des Schwellkörpers” ist wohl zu komplex für den Volksmund. Der „Bruch” kann übrigens nur im erigierten Zustand geschehen – zum Beispiel wenn frau bei der Reiterstellung ihr Ziel verfehlt und der Turm unter ihrem Körpergewicht einknickt. Aua…
Links, rechts oder geradeaus
Meine letzte Frage für die Eigenstudie möchte ich sogar als richtungsweisend bezeichnen: Wohin zeigt er wohl…? Anders als mein Umfeld glaubt, ist nur eine Minderheit nach rechts oder links gekrümmt. In der Fach-Literatur heißt es, dass die Hälfte aller Penisse kerzengerade ist.
Wenn die Forschung versagt
Der „Penis”, das unbekannte Wesen. Es gibt so viel darüber zu erfahren. Aber immerhin ist die Forschung hier schon bedeutend weiter als bei uns Frauen. Die Vagina gilt in der Medizin noch als das größte „terra incognita” (dtsch. unbekanntes Land) neben dem Gehirn. Das ist eine Information, die frau auch erstmal sacken lassen muss.
Erektionsstörungen durch Stress
Aber wieder zurück zu den Herren der Schöpfung und ihren Zauberstab. Der ist deutlich anfälliger, als Männer uns das glauben machen wollen. Laut einer Studie des Journal of Sexual Medicine, ist Stress der häufigste Grund für Erektionsstörungen – also abgesehen von körperlichen Erkrankungen. Wenn das Krisenhormon Cortisol ausgeschüttet wird, dann hat das einen überaus negativen Einfluss auf die Blutgefäße.
Wenn Kälte sichtbar wird…
Eine gute Frage ist auch die, warum Temperatur so gerne in Zentimetern angegeben wird. Die Antwort ist auch hier: Blutgefäße. Bei Kälte versuchen die Hoden, die Temperatur zu halten (und so das Sperma zu schützen) – das führt zum Schließen der Blutgefäße und damit zum sichtbaren Schrumpfen.
Qualität kommt vor Quantität
Das alles ändert übrigens nichts an der allgemeinen Zufriedenheit des „starken Geschlechts”. Laut einer britischen Studie sind 61 Prozent der Männer glücklich mit dem Inhalt ihrer Hose. Die wirklich gute Nachricht ist dabei das Ergebnis einer Umfrage unter 8000 Frauen aus ganz Europa: 85 Prozent von ihnen sind happy mit der Penis-Größe ihres Partners. Und da wären wir wieder beim Anfang dieses Artikels: Qualität kommt vor Quantität!