„Hey, komm doch rein. Zieh aber bitte deine Schuhe aus!“ Wer nach dieser Aufforderung am liebsten auf dem Absatz besagter Schuhe kehrtmachen möchte, leidet mit hoher Wahrscheinlichkeit an unangenehmem Fußgeruch. So wie ca. 40 Prozent der Deutschen. Doch auch wer keine Schweißfüße hat, kennt das Problem Schuhduft. Haben Budapester, Boots oder Loafer ein bestimmtes Alter erreicht, klebt ein käsig-süßlicher Geruch an ihnen fest.
Warum stinken Schuhe eigentlich?
Müffelndes Schuhwerk entsteht durch eine Kombination aus Bakterien und Schweiß. Der Mensch ist aber auch ein wahres Paradies für Mikroben: Bis zu zehn Millionen davon leben durchschnittlich auf nur einem Quadratzentimeter Haut. Das gilt auch für die Füße. Doch dort finden auch noch 250.000 Schweißdrüsen Platz (und produzieren durchschnittlich einen viertel Liter Schweiß am Tag). Bakterien zerlegen die Flüssigkeit in einzelne Bestandteile. Et voilà: Das Ergebnis ist ein charakteristischer Duft. Von unseren Füßen dringen die Schweißbestandteile durch die Socken in die Schuhe. Und hier bleiben sie, wenn wir nichts dagegen tun. Es gibt aber Tipps, mit denen wir beim Ausziehen der Treter nicht mehr schamrot anlaufen müssen.
Füße sorgfältig pflegen
Wir laufen jeden Tag – Ärzte empfehlen 10.000 Schritte. Ganz schön viel Belastung für die Füße. Die Pflege sollte dem angepasst sein. Der (Männer)Gedanke „Die werden schon beim Duschen mit sauber“ führt langfristig zu keinem positiven Ergebnis. Die Füße müssen aktiv gesäubert werden. Und auch die überschüssige Hornhaut sollte in regelmäßigen Abständen weggeraspelt werden. Die Faustregel lautet: Je weniger abgestorbene Zellen, desto weniger Geruch.
Schuhe und Socken wechseln
Zeit für Abwechslung! Das sollte doch das Motto für das ganze Leben sein. Wer also kein Nacktfuß-Läufer ist, sollte seine Schuhe täglich durchwechseln. Im besten Fall stehen einem Tag Nutzung drei Tage Auslüften gegenüber. Das gilt besonders für die Sommerzeit. Hilfreich sind auch Baumwollsocken, – natürlich ebenfalls täglich gewechselt – gegen die Vermeidung von Fußschweiß-Gerüchen. Ein Tipp vom Profi: Wer Schuhe aus Stoff oder Leder trägt, wird immer weniger Probleme haben. Synthetik-Produkte fördern einerseits die Schweißbildung, andererseits bekommt man sie schlechter geruchsfrei.
Deo für die Füße – ganz normal
Um unter den Achseln nicht zu schwitzen, greift der moderne Mensch seit vielen Jahrzehnten zum Deo. Doch genau das gleiche Prinzip gilt auch für die Anwendung an den Füßen. Ja, wirklich – es gibt sogar spezielle Fußdeos (einfach mal im Drogeriemarkt schauen). Muss aber nicht sein, ein handelsüblicher Deoroller oder -stick tut es auch.
Babypuder – der Allrounder für die Füße
Ja, richtig gelesen: Babypuder. Was für den Nachwuchs richtig ist, darf für die Füße nicht falsch sein. Der Grund: Babypuder enthält Maisstärke oder Talkum – und nimmt so überschüssige Feuchtigkeit vom Gewebe auf. Die Haut bleibt also trocken – was wiederum die Bildung unangenehmer Gerüche reduziert.
Frischesohlen – das Duftbäumchen für die Schuhe
Hier gilt ein bisschen das gleiche Prinzip wie beim Duftbaum im Auto: die Gerüche werden übertüncht. Genau dabei helfen sogenannte Frischesohlen: Sie verbreiten einen (hoffentlich) angenehmen Geruch. Doch sie haben auch noch einen weiteren Vorteil: Sie absorbieren Schweiß und verhindern so, dass sich Bakterien und Pilze in den Schuhen vermehren. Doppelte Geruchskontrolle sozusagen.
Desinfektionsspray vs Backpulver
Wenn die Duftwolke beim Ausziehen der Schuhe den Atem raubt? Dann hilft oft nur noch ein Desinfektionsspray. Das hilft effektiv gegen Bakterien und sorgt dafür, dass der unangenehme Geruch am nächsten Morgen passé ist. Es gibt aber auch die natürliche Variante. Schon Oma wusste, Backpulver ist DIE Allzweckwaffe unter den Haushaltsmittelchen. Abends reichlich Backpulver in die Schuhe gestreut – und morgens mit dem Sauger entfernt. Schon riechen die Treter wieder ganz neutral.
Zitrusfrisch und ganz natürlich
Es kommt nicht von ungefähr, dass so viele Reiniger nach Zitrusfrüchten riechen: Wir assoziieren den Geruch mit Frische. Die ätherischen Öle der Früchte neutralisieren auch streng riechenden Schuhdampf. Wer es ganz natürlich mag, der legt ein paar Zitronenschalen über Nacht in die Schuhe.
Wenn die Kälte die Bakterien tötet
Eiskalt gerettet: Wenn draußen wieder Bibber-Temperaturen herrschen, sollten Müffel-Schuhe vor die Tür gestellt werden (aber bitte unter eine Überdachung – sonst wird es nass). Das ist den Bakterien viiiel zu kalt – sie sterben ab. Als Resultat riechen die Schuhe am nächsten Morgen gleich viel frischer! Wer genügend Platz im Tiefkühlschrank hat, kann das Schuhwerk auch in eine Tüte stecken und ein paar Stunden einfrieren. Der Effekt ist der gleiche.
Waschmaschine nur für Stoffschuhe
Verschwitzte T-Shirts kommen in die Waschmaschine! Das weiß ja jeder. Verschwitzte Schuhe hingegen nur, solange sie aus Stoff bestehen! Kunstleder und/oder Leder überstehen den Waschgang fast nie unbeschadet.