In einer Zeit, in der der Übergang von Mensch zu Technologie immer nahtloser wird, wird das Interesse an einem neuen Phänomen immer größer: Biohacking. Diese Bezeichnung leitet sich ab von „bio“ für biologisch und von „hacking“ für die kreative Manipulation. Dieser Hybrid-Begriff beschreibt also den Trend, den menschlichen Körper durch technologische Mittel zu verbessern. 365Balance will mit diesem Artikel einen ersten Überblick geben – und sich künftig weiter mit den einzelnen Facetten aller Biohacking-Bereiche befassen.
Die verschiedenen Strömungen im „Hacking”
Es gibt nicht eine, sondern eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich zu „hacken”. Von eher konservativ (Ernährungsinterventionen und/oder personalisierte Sportprogramme) über rechtlich strittig (Methoden wie die Nutzung von hormonellen Modulationen und die Einnahme von Smart-Drogen) bis hin zu Techniken, die deutlich nach Science-Fiction klingen. Hier dominiert die sogenannte „Grinder”-Bewegung. Ihre Anhänger lassen sich freiwillig implantierbare Chips oder Sensoren einsetzen. Genau: Die Grenzen zwischen Biologie und Technologie verschwimmen komplett.
Die Verheißungen des Biohackings
Die Visionen, die die Wissenschaft (und auch das Heer der Biohacker) hat, sind kaum eingeschränkt: Die Erweiterung der kognitiven Fähigkeiten, die Steigerung der physischen Leistungsfähigkeit oder eine deutlich erhöhte Lebenserwartung (Motto: die Unsterblichkeit ist Realität) – das sind nur einige der erträumten Ziele. Durch die nahtlose Integration von Mikrotechnologie in den Organismus wollen die Fans ein Maß an biologischer Kontrolle erreichen, das zumindest für den normalen Bürger kaum vorstellbar ist.
Künstliche Gliedmaßen, menschliche Steuerung
Doch es ist längst nicht alles Science-Fiction: Ein aktuelles Beispiel für den Erfolg von Biohacking ist die Verbindung künstlicher Gliedmaßen mit Menschen, denen Arme oder Beine amputiert werden mussten. Diese Fortschritte in der Sparte der bionischen Prothetik haben Menschen, die zuvor auf Gehhilfen oder Rollstühle angewiesen waren, eine neue Mobilität geschenkt – und damit natürlich auch Freiheit. Allein die jüngsten Erfolge in diesem Technikbereich schienen vor nur einem Jahrzehnt gar nicht denk- oder umsetzbar.
Vor- und Nachteile des Biohackings
Biohacking verspricht also eine Revolution für Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Doch der Hype birgt Schattenseiten. Langzeitfolgen von Implantaten und genetischen Eingriffen sind weitgehend unerforscht. Zudem stehen ethische Fragen im Raum. Ist alles, was machbar ist, auch erlaubt bzw. vertretbar? Wichtig auch: Biohacking steht zumeist nur Menschen zur Verfügung, die sich die Modifikationen auch finanziell erlauben können. Sozialwissenschaftler fürchten, dass Biohacking in naher Zukunft die Kluft zwischen Arm und Reich weiter vergrößern wird. Schon heute gibt es in der Medizin eine Mehrklassengesellschaft…
Die aktuellen Forschungsbereiche
Biohacking steht in der Forschung als Sinnbild für eine „der Himmel ist die Grenze”-Denkart. Was schon Realität ist, was zum Greifen nahe und was Hirngespinst… darüber wird 365Balance nun in loser Folge berichten. Lesen Sie hier schon mal, welche Forschungs-Bereiche es beim Biohacking aktuell gibt:
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- Implantierbare Technologien:
Pioniere des Biohacking integrieren winzige Chips und Sensoren, erweitern so körperliche und geistige Kapazitäten. - Ernährungsintervention:
Personalisierte Diäten und Nahrungsergänzungsmittel steigern Gesundheit und Leistungsfähigkeit durch gezielte Ernährungsanpassungen. - Gen-Editing:
Radikale Veränderungen durch gezielte Anpassungen der DNA, korrigieren Mutationen oder führen neue Eigenschaften in Organismen ein. - Prothetik und Körperintegration:
Künstliche Gliedmaßen verschmelzen nahtlos mit dem Körper, schenken neue Dimensionen der Mobilität und Freiheit. - Hormonelle Modulation:
Feine Eingriffe in das Hormonsystem optimieren Funktionen, steigern Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. - Smart-Drogen und Nootropika:
Substanzen, die kognitive Leistungsfähigkeit erhöhen, eröffnen neue Horizonte in der geistigen Optimierung. - Schlaf- und Stressmanagement:
Tools zur Verbesserung von Schlafqualität und Stressbewältigung bieten weitere Ansätze im Biohacking-Repertoire.
- Implantierbare Technologien: